WordPress
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15.09.2025

Gutenberg vs. Page Builder – Welcher Weg führt zur besseren WordPress-Website?

Gutenberg oder Page Builder? In diesem Beitrag vergleichen wir den WordPress Block Editor (Gutenberg) mit beliebten Pagebuilder-Plugins wie Elementor & Co. und zeigen, welches Werkzeug sich wann am besten eignet.

Eine Waage die Vor- und Nachteile zwischen dem Gutenberg Editor und Pagebuildern wie Elementor in WordPress abwägt

Die Frage „Gutenberg vs Pagebuilder – welcher ist besser?“ beschäftigt viele WordPress-Nutzer seit Einführung des Block-Editors. Als Betreiber einer WordPress-Website oder jemand, der einen Relaunch plant, stehen Sie vielleicht vor der Wahl: den eingebauten Gutenberg-Editor nutzen oder ein Page-Builder-Plugin à la Elementor, Divi & Co.? Beide Ansätze haben Vor- und Nachteile. In diesem Artikel beleuchten wir, wo der Block Editor glänzt und wo klassische Pagebuilder trumpfen.

Gutenberg und Page Builder im Überblick

Was ist der Gutenberg Editor?

Gutenberg ist der Block-Editor, der seit WordPress 5.0 (2018) fest integriert ist. Er hat den alten klassischen Editor abgelöst. Statt Fließtext in einem Feld zu schreiben, baut man Inhalte mit Blöcken auf – z.B. Absätzen, Überschriften, Bildern, Videos, Buttons und mehr. Jede Inhaltseinheit ist ein Block, den man hinzufügen, anpassen und anordnen kann.

Der Gutenberg Editor ist im WordPress-Core kostenlos enthalten und wird von der Community kontinuierlich verbessert. Inhalte lassen sich damit visuell und standardkonform erstellen, ohne auf Shortcodes oder externe Pagebuilder zurückzugreifen. Mittlerweile kann man mit Gutenberg (bei einem passenden Block-Theme) sogar das gesamte Seitenlayout – vom Header bis zum Footer – in Blöcken gestalten. Wichtig: Gutenberg ist kein zusätzliches Plugin, sondern der eingebaute Standard-Editor von WordPress.

Was sind Page Builder Plugins?

Page Builder sind Drag-and-Drop-Plugins von Drittanbietern, die es erlauben, Webseiten über eine eigene visuelle Oberfläche zu gestalten. Beliebte Vertreter sind Elementor, Divi Builder, Beaver Builder, WPBakery (Visual Composer) oder neuere wie Breakdance. Sie öffnen meist einen speziellen Design-Modus: Man sieht die Seite ähnlich wie später im Browser und kann Elemente (Text, Bilder, Buttons, Slider usw.) per Drag & Drop einfügen und gestalten. Ohne eine Zeile Code lassen sich so auch komplexe Layouts umsetzen – ein großer Vorteil für Nicht-Programmierer.

Viele Pagebuilder bringen zahlreiche Widgets/Elemente und Design-Vorlagen mit. So bietet z.B. Elementor eine Bibliothek an Inhalts-Elementen und vorgefertigten Layout-Templates, die man bei Bedarf importieren kann. Auch komplette Theme-Builder-Funktionen (eigene Kopf- und Fußzeilen, Shop-Seiten, Pop-ups etc.) sind oft integriert. Allerdings laufen Page Builder stets als zusätzliche Plugins in WordPress. Die Basisversion ist meist gratis, doch für den vollen Funktionsumfang braucht man eine Premium-Lizenz.

Kurzum: Ein Page Builder ersetzt bzw. erweitert den WordPress-Editor durch einen mächtigen visuellen Baukasten. Das bietet viel kreative Freiheit, bringt aber – wie wir gleich sehen – auch Nachteile mit sich.

Der WordPress Experte Darius Mozgiel arbeitet seit über 15 Jahren mit WordPress.

Performance und Ladezeiten

Ein entscheidender Faktor für jede Website ist die Performance. Hier hat der schlanke Gutenberg-Editor einen klaren Vorteil: Als Teil von WordPress erzeugt er Seiten mit wenig Code-Overhead. Weniger HTML, CSS und Skripte bedeuten schnellere Ladezeiten. In Tests laden Gutenberg-Seiten merklich schneller als Seiten, die mit einem Page Builder erstellt wurden.

Page Builder laden von Haus aus mehr Ressourcen: zahlreiche CSS-/JavaScript-Dateien für Layout und Effekte, oft pro Widget. Dadurch erhöhen sich Anfragen und Seitengröße. Eine Seite mit Elementor oder Divi ist daher meist größer und langsamer als die gleiche Seite mit Gutenberg. Mehr Features bedeuten mehr Code und meist längere Ladezeiten.

Mit Caching und Optimierung lässt sich ein Teil des Unterschieds abmildern – etwa durch Cache-Plugins und Bildkomprimierung. Dennoch gilt: Je weniger Ballast eine Seite mitbringt, desto besser. Wer also maximale Geschwindigkeit will, fährt mit einem minimalistischen Setup (z.B. nur Gutenberg statt eines schweren Page Builders) im Vorteil.

Auch die Code-Qualität spielt eine Rolle. Gutenberg-Blöcke generieren sauberes, standardisiertes HTML. Manche Pagebuilder hinterlassen dagegen Shortcodes und verschachteltes Markup. Hier droht ein Lock-in-Effekt: Schaltet man den Page Builder ab, sind die Inhalte oft unbrauchbar. Mit Gutenberg bleiben alle Inhalte als normale Beiträge erhalten.

Design-Flexibilität und Funktionsumfang

Bei den Designmöglichkeiten spielen Page Builder ihre Stärken aus. Sie bieten enorme Gestaltungsfreiheit. Nahezu jede Anpassung ist möglich – von Abständen über Farben bis hin zu Spezialeffekten und Animationen, alles lässt sich bequem per Klick einstellen. Außerdem helfen Vorlagen-Bibliotheken, schnell ein professionelles Ergebnis zu erzielen: Fertig designte Seiten oder Abschnitte können direkt importiert werden.

Der Gutenberg Editor wirkt dagegen reduzierter. Out of the box bringt er nur grundlegende Block-Typen und einfache Einstellungen mit. Komplexere Layouts – z.B. mehrspaltige Abschnitte oder interaktive Inhalte – erfordern entweder eigene CSS-Tricks oder zusätzliche Block-Plugins. Zum Glück gibt es solche Erweiterungen: etwa Kadence Blocks, Stackable oder Spectra, die Gutenberg um viele weitere Blöcke und Optionen erweitern. Damit lässt sich Gutenberg deutlich ausbauen und an verschiedenste Anforderungen anpassen.

Fazit hier: In Sachen kreatives Fine-Tuning liegen Page Builder vorn – sie erlauben Pixelperfektion mit Live-Vorschau und unzähligen Optionen. Gutenberg konzentriert sich auf Standard-Layouts, die dafür schlanker und technisch sauber bleiben. Für die meisten Websites reicht das völlig aus. Wer allerdings sehr ausgefallene Designs ohne Programmierung umsetzen will, greift eher zum Page Builder.

Bedienung und Nutzerfreundlichkeit

Die Benutzerfreundlichkeit unterscheidet sich im Arbeitsablauf. Gutenberg ist nahtlos ins WordPress-Backend integriert. Man editiert Inhalte in der gewohnten Umgebung. Der Editor ist bewusst minimalistisch: wenige Buttons, ein einfaches Block-Menü und eine Seitenleiste für Einstellungen. Das hält den Fokus auf dem Inhalt. Viele Anwender finden, Gutenberg sei für einfache Inhalte sehr intuitiv – Text schreiben, Bild einfügen, Überschrift setzen klappt ohne große Einarbeitung.

Ein eigenständiger Page Builder präsentiert dagegen eine viel umfangreichere Benutzeroberfläche. Anfangs wirkt die Flut an Optionen erschlagend: überall Menüs, Drag-&-Drop-Griffe und Styling-Regler. Nach kurzer Eingewöhnung entpuppt sich die Arbeit damit aber oft als komfortabel und visuell. Man sieht die Seite genau so, wie sie später aussehen wird, und jede Änderung ist sofort live sichtbar – ein echtes WYSIWYG-Erlebnis.

Die vielen Möglichkeiten birgt jedoch auch Risiken. Unerfahrene Nutzer verzetteln sich leicht, weil sie jedes Feature ausprobieren wollen. Das Ergebnis sind dann oft unruhige, inkonsistente Seiten. Gutenberg’s Einschränkungen können hier sogar positiv wirken: Man bleibt im Rahmen des Themes und erzielt dadurch meist konsistentere Ergebnisse.

Kurz gesagt: Gutenberg bietet ein fokussiertes, einsteigerfreundliches Bearbeiten mit einem gewissen gestalterischen Rahmen. Page Builder bieten maximale Freiheit und direktes visuelles Feedback, erfordern aber mehr Einarbeitung und gestalterische Disziplin.

Kosten

Bei den Kosten liegt Gutenberg klar vorn – er ist Teil von WordPress und damit kostenlos. Es fallen keine Lizenzgebühren an. Selbst mit ein paar optionalen Plugins bleibt die Kostenfrage überschaubar oder entfällt ganz (viele nützliche Block-Plugins sind gratis).

Page Builder hingegen sind meist nur in der Basisversion gratis. Für den vollen Umfang benötigt man eine Pro-Lizenz, die je nach Anbieter unterschiedlich viel kostet. Beispiele: Elementor Pro ~60 €/Jahr (für 1 Website), Divi ~80 €/Jahr (oder ~240 € einmalig für Lifetime). Weitere Builder liegen in ähnlichen Bereichen. Für knappe Budgets ist der Gutenberg-Weg daher oft attraktiver, da man die vorhandenen WordPress-Mittel nutzt, ohne extra zu zahlen. Auf der anderen Seite: Wenn ein Page Builder die Arbeit deutlich erleichtert und Zeit spart, können z.B. 50 € pro Jahr gut investiert sein.

Fazit und Empfehlungen

Gutenberg oder Pagebuilder? Die Antwort hängt von Ihren Anforderungen ab – beide Ansätze können zum Erfolg führen. Ein paar Faustregeln:

  • Normale Websites & Blogs: Für klassische Inhalte wie Blogposts, News oder Standard-Unternehmensseiten ist der Gutenberg Editor ideal. Sie erhalten schlanken, sauberen Code und vermeiden die zusätzliche Komplexität eines Page Builders.
  • Individuelle Layouts ohne Code: Wenn Sie einen designorientierten Relaunch planen und nicht programmieren möchten, ist ein Page Builder sinnvoll. Sie können Ihre Vorstellungen frei umsetzen. Achten Sie aber darauf, nicht jeden Effekt und jede Animation auszureizen – weniger ist oft mehr.
  • Performance-Fokus & Entwickler: Wenn Ladezeit, saubere Codebasis und Zukunftssicherheit oberste Priorität haben, liegt Gutenberg vorn. Mit etwas technischem Know-how (CSS, eigene Blöcke) lässt sich fast alles umsetzen, was ein Page Builder kann – ohne Drittanbieter-Abhängigkeit.
  • Bestehende Pagebuilder-Seite: Wenn Sie oder Ihr Team einen Page Builder bereits nutzen und Ergebnisse erzielen, gibt es keinen Grund zu wechseln. Arbeiten Sie damit, aber behalten Sie Performance und eine schlanke Gestaltung im Blick.

Unterm Strich haben beide Ansätze ihre Berechtigung. Der Gutenberg Block Editor überzeugt durch Integration, Performance und Kostenfreiheit, während Page Builder mit Komfort und Designfreiheit glänzen. WordPress setzt auf Gutenberg – für neue Projekte also eine zukunftssichere Wahl. Doch auch Pagebuilder bleiben nützliche Werkzeuge, besonders wenn sie gezielt eingesetzt werden.

Wichtig ist, dass Ihre Website sauber und professionell umgesetzt wird – unabhängig vom Tool. Mit Expertise lassen sich sowohl mit Gutenberg als auch mit Page Buildern schnelle Websites bauen. Unsere Agentur kennt sich mit beiden Wegen aus. Ob Block Editor oder Page Builder – am Ende kommt es auf saubere Arbeit und Expertise an. Wir unterstützen Sie gerne dabei, Ihre WordPress-Website erfolgreich zu machen.

Darius Mozgiel
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