WordPress 6.9 ist da – das zweite große Update im Jahr 2025. Für Betreiber von WordPress-Websites bringt diese Version zahlreiche spannende Verbesserungen in Bereichen wie Editor, Performance, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche neuen Funktionen und Änderungen WordPress 6.9 im Detail bietet, wie sie sich im Praxisalltag auswirken und worauf Sie beim Update achten sollten.
Das Wichtigste in Kürze:
- Veröffentlichung: WordPress 6.9 wurde am 2. Dezember 2025 veröffentlicht (zweites Major-Release 2025).
- Block-Editor: Notizen (Kommentare) direkt an Blöcken ermöglichen effektivere Team-Zusammenarbeit im Editor.
- Flexibilität: Blöcke lassen sich jetzt im Frontend ausblenden, um Inhalte vorzubereiten oder Varianten zu testen.
- Neue Blöcke: Mehrere neue Core-Blöcke wie Accordion (ausklappbare Bereiche), Lesezeit-Anzeige und Math (Formeln) erweitern Gutenberg.
- Performance: Schnellere Ladezeiten dank optimiertem Caching, effizienterer CSS- und Script-Verarbeitung sowie weniger Layout-Verschiebungen.
- Sicherheit: Plugin-Updates werden ab sofort automatisch auf Sicherheitsrisiken und Kompatibilität geprüft.
- Benutzerfreundlichkeit: Eine neue Befehlspalette erlaubt die schnelle Navigation per Tastatur im gesamten Dashboard.
Verbesserungen im Block-Editor und bei der Inhaltserstellung
Block-Kommentare für bessere Zusammenarbeit: Die wohl auffälligste Neuerung in WordPress 6.9 ist die Notizfunktion im Gutenberg-Editor. Damit können Redaktionsteams direkt an einzelnen Blöcken Kommentare hinterlassen – ähnlich wie man es etwa von Google Docs kennt. Markieren Sie z.B. einen Absatz oder ein Bild und fügen Sie eine Notiz hinzu, die für andere Teammitglieder sichtbar ist. Diese können darauf antworten und die Notiz als erledigt markieren, sobald die Anmerkung umgesetzt wurde. Praktisch ist auch die Übersicht aller Block-Kommentare: Über ein Icon in der Editor-Werkzeugleiste lassen sich alle offenen Notizen in einer Seitenleiste anzeigen, sodass niemand den Überblick verliert. Diese interne Kommentarfunktion erleichtert die Abstimmung im Team erheblich, ohne dass man auf externe Tools oder zusätzliche Plugins angewiesen ist.
Blöcke im Frontend ausblenden: Ebenfalls lange von vielen Nutzern gewünscht ist die Möglichkeit, einzelne Blöcke für Website-Besucher unsichtbar zu schalten, während sie im Backend weiterhin sichtbar und editierbar bleiben. WordPress 6.9 führt hierfür eine „Ausblenden“-Option in der Block-Werkzeugleiste ein. Damit lassen sich bestimmte Inhalte vorbereiten oder temporär deaktivieren, ohne sie komplett löschen zu müssen. Typische Anwendungsfälle sind z.B. saisonale Aktionsbanner, die man nach der Aktion ausblendet, oder ein neuer Seitenabschnitt, den man schon im Editor sehen und gestalten kann, der aber erst zu einem späteren Zeitpunkt live gehen soll. Diese Funktion vereinfacht Workflows enorm – zuvor musste man hierfür oft Tricks anwenden oder auf Plugins zurückgreifen. Jetzt genügt ein Klick, um einen Block vorübergehend zu deaktivieren.
Verbesserte Bedienung im Editor: Der Block-Editor insgesamt wird in Version 6.9 noch intuitiver. So wurde das Drag-and-Drop von Blöcken verbessert – Elemente lassen sich jetzt noch direkter und flüssiger an die gewünschte Stelle ziehen. Außerdem gibt es einen neuen vereinfachten Bearbeitungsmodus im Site-Editor: Wer nur kleine Text- oder Bildänderungen vornehmen will, sieht auf Wunsch weniger Einstellungsoptionen und kann sich ganz aufs Wesentliche konzentrieren, während Designer weiterhin den vollen Zugriff auf alle Layout-Einstellungen haben.
Neue Blöcke und Design-Optionen
WordPress 6.9 bringt eine Reihe neuer Blöcke mit, die den Gutenberg-Editor noch vielseitiger machen. Zu den wichtigsten neuen Core-Blöcken gehören:
- Akkordeon-Block: Damit lassen sich Inhalte in aufklappbaren Abschnitten darstellen – ideal für FAQs oder versteckte Details, die der Leser bei Bedarf einblenden kann. Bislang musste man dafür entweder benutzerdefinierten Code oder Plugins verwenden; nun ist diese Funktion direkt eingebaut.
- Lesezeit-Block: Dieser Block analysiert den Inhalt eines Beitrags und zeigt die geschätzte Lesezeit an. So wissen Besucher sofort, wie umfangreich ein Artikel ist. Gerade für Blogs und News-Seiten ist das eine nützliche Information, um Leser bei der Stange zu halten.
- Math-Block: Für Websites im Bildungs-, Wissenschafts- oder Technikbereich ermöglicht der neue Math-Block das Einfügen von mathematischen Formeln in korrekter Formatierung (LaTeX-Unterstützung). Formeln und Gleichungen lassen sich so ohne externe Plugins darstellen.

Neben den komplett neuen Blöcken gibt es auch Verbesserungen an bestehenden Blöcken und Design-Features. Überschriften- und Absatzblöcke bieten nun beispielsweise die Option „Text anpassen“ (Fit Text), bei der die Schriftgröße sich automatisch an die Breite des Blocks anpasst. So passen Überschriften auch bei langen Wörtern immer in den vorgesehenen Rahmen, ohne überzulaufen. Ebenfalls praktisch für ein konsistentes Design: Theme-Entwickler können nun vordefinierte Eckenabrundungen (Border Radius Presets) festlegen. Dadurch erhalten Buttons, Bilder und Boxen im gesamten Theme einen einheitlichen abgerundeten Look. Und noch eine Kleinigkeit am Rande: Der Social-Links-Block unterstützt jetzt benutzerdefinierte Icons. Das heißt, Sie können Links zu beliebigen Social-Media-Plattformen mit eigenen Symbolen ergänzen. Insgesamt gewinnen Webmaster mit diesen Neuerungen mehr Kontrolle über das Layout und Design – und das ganz ohne zusätzliche Plugins.
Performance-Optimierungen: Schnellere Ladezeiten
Kein größeres WordPress-Update ohne Leistungssteigerungen: Version 6.9 enthält diverse Performance-Optimierungen, die Ihre Website spürbar schneller machen können. Unter anderem hat das Core-Team folgende Verbesserungen implementiert:
- Intelligenteres Caching: WordPress 6.9 führt ein zentrales Output-Buffering ein, das es ermöglicht, das generierte HTML vor der Auslieferung zu optimieren. Zusammen mit effizienterem Datenbank-Caching führt dies zu kürzeren Ladezeiten.
- Schlankeres CSS & Inline-Styles: Bei klassischen Themes lädt WordPress nur noch CSS für die tatsächlich genutzten Blöcke – im Schnitt fallen damit rund 45% weniger Styles pro Seite an. Außerdem werden kleinere Stylesheets (bis ca. 40 KB) jetzt direkt im HTML-Code eingebettet statt als separate Dateien geladen. Beides reduziert die Datenmenge und beschleunigt den Seitenaufbau.
- Priorisierte Skripte: Entwickler können Skripten nun Prioritäten zuweisen (Stichwort
fetchpriority). Wichtige Ressourcen – etwa das größte Beitragsbild – werden mit hoher Priorität früher geladen, während weniger kritische Skripte als „low priority“ später nachgeladen werden. Dadurch baut sich der sichtbar wichtige Teil einer Seite schneller auf, was die Core Web Vitals (insbesondere LCP) verbessert. - Überflüssige Assets vermeiden: Styles und Skripte von Blöcken, die im Frontend keine Ausgabe erzeugen (z.B. ein nicht genutzter oder versteckter Block), werden automatisch übersprungen. Das Ergebnis: weniger Code, den der Browser laden muss, und entsprechend schnellere Ladezeiten.
- Optimierte Medien: Selbst Details hat man verbessert: Das Emoji-Skript lädt jetzt asynchron im Footer, damit es den Seitenaufbau nicht mehr blockiert. Der Video-Block wurde so überarbeitet, dass Posterbilder und das Starten eines Videos keine Layout-Verschiebung mehr verursachen. Das verbessert die Benutzererfahrung und den wichtigen CLS-Wert (Cumulative Layout Shift).

All diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass Seiten unter WordPress 6.9 insgesamt flotter ausgeliefert werden können. In der Praxis wird natürlich nicht jede Website plötzlich spürbar schneller laden – die Wirkung hängt von Theme, Plugins und Inhalten ab. Dennoch dürften viele Websites vor allem bei großen Seiten und vielen Blöcken einen Performance-Schub bemerken. Schneller ladende Seiten bedeuten zufriedenere Besucher und potenziell bessere Suchmaschinen-Rankings, sodass sich das Update auch aus SEO-Sicht lohnt.
Sicherheit und Stabilität
Für Website-Betreiber besonders wichtig: Sicherheit. Auch hier bringt WordPress 6.9 eine wesentliche Verbesserung: Ab dieser Version werden alle neuen Plugin-Updates im offiziellen Plugin-Verzeichnis automatisch auf Sicherheitsprobleme, Kompatibilität und Einhaltung der Richtlinien geprüft. Das heißt, wenn ein Plugin-Entwickler ein Update hochlädt, durchläuft es einen automatisierten Code-Scan. Erkennt das System potenzielle Sicherheitsrisiken oder gravierende Fehler, erhält das Entwicklerteam einen Report und kann reagieren, bevor etwas passiert. Da rund 96% aller WordPress-Sicherheitslücken auf Plugins zurückzuführen waren, ist diese präventive Prüfung ein großer Schritt zu mehr Stabilität und Sicherheit im WordPress-Ökosystem. Für Sie als Anwender bedeutet das im Idealfall weniger riskante Updates und insgesamt robustere Websites.
Neben dieser Neuerung flossen wie üblich zahlreiche Bugfixes und kleinere Verbesserungen in den Core ein – hunderte Fehlerbehebungen und Feinschliffe quer durch Admin-Oberfläche, Editor und APIs sorgen dafür, dass WordPress 6.9 stabiler und verlässlicher läuft. Viele Korrekturen schließen auch potenzielle Schlupflöcher oder verbessern die Kompatibilität mit aktuellen Browsern und Systemen. Zudem wurde die Unterstützung für moderne Technologien ausgebaut (WordPress 6.9 ist z.B. vollständig kompatibel mit PHP 8.5). Unter der Haube ist WordPress damit robuster denn je.
Benutzerfreundlichkeit im Dashboard
Administratoren und Redakteure dürfen sich über UX-Verbesserungen freuen, die das tägliche Arbeiten im WordPress-Dashboard angenehmer machen. Das Highlight ist die neue Befehlspalette, die nun im gesamten Backend zur Verfügung steht. Mit der Tastenkombination <kbd>Strg + K</kbd> (Windows) bzw. <kbd>Cmd + K</kbd> (Mac) öffnet sich ein zentrales Eingabefeld, über das Sie blitzschnell Befehle ausführen oder zu Seiten navigieren können. Sie können darüber z.B. einen neuen Beitrag erstellen, zu bestimmten Einstellungen springen oder einen Plugin-Namen eingeben, um direkt zur entsprechenden Admin-Seite zu gelangen – ohne sich mühsam durch Menüs zu klicken. Dieser Quick-Access beschleunigt die Bedienung erheblich, vor allem für geübte Nutzer, und spart Zeit bei wiederkehrenden Aufgaben. Da die Befehlspalette erweiterbar ist (Entwickler können künftig eigene Aktionen hinzufügen), dürfte ihr Nutzen mit der Zeit noch wachsen.
Außerdem gab es diverse kleinere Verbesserungen der Admin-Oberfläche und Barrierefreiheit. So wurde etwa die Suchfunktion im Admin-Menü verfeinert, um relevantere Ergebnisse zu liefern, und einige Icons sowie Interface-Details wurden dezent modernisiert. Diese kleinen Verbesserungen zeigen einen klaren Trend: WordPress bewegt sich schrittweise auf ein moderneres, intuitiveres Backend zu. Erste Weichen für ein umfangreiches Admin-Design-Refresh wurden in 6.9 bereits gestellt – sichtbar wird das zwar noch kaum, doch größere Änderungen dürften folgen.
Weitere technische Highlights
Unter der Haube führt WordPress 6.9 einige Neuerungen ein, die vor allem Entwickler begeistern – langfristig aber auch für normale Nutzer Vorteile bringen. Ein wichtiger Meilenstein ist die neue Abilities-API. Diese dient als zentrales Register für alle WordPress-Fähigkeiten (Capabilities) und bildet die Grundlage, um WordPress in Zukunft besser mit KI-Systemen und externen Tools zu verzahnen. Plugins oder Services können so künftig gezielt abfragen, welche Aktionen ein WordPress-System ausführen kann. Das eröffnet spannende Möglichkeiten für zukünftige Automatisierungen und smarte Assistenten.
Ebenfalls erweitert wurde die Interaktivitäts-API. Durch Verbesserungen an dieser Schnittstelle laufen clientseitige Interaktionen jetzt flüssiger und ressourcenschonender ab. Für die Nutzer bedeutet das: schneller reagierende Oberflächen, ohne dass dafür extra Optimierungs-Plugins nötig sind. Entwickler profitieren davon, dass sich interaktive Blöcke und dynamische Inhalte mit weniger Aufwand umsetzen lassen.
Darüber hinaus schafft WordPress 6.9 schon heute Voraussetzungen für kommende Funktionen. Ein Beispiel ist die Echtzeit-Zusammenarbeit: Parallel zum neuen Kommentar-Feature arbeitet das WordPress-Team an einem Live-Collaboration-System, das – ähnlich wie Google Docs – ermöglichen soll, dass mehrere Autoren konfliktfrei gleichzeitig an demselben Inhalt arbeiten. Diese Funktion ist in 6.9 zwar noch nicht verfügbar, doch viele dafür nötige Grundlagen wurden im Core bereits angelegt. Wir können also gespannt sein, was die nächsten Versionen hier bringen.

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Fazit und Tipps zum Update
WordPress 6.9 liefert eine gelungene Mischung aus neuen Features und Verbesserungen, die sowohl Redakteuren als auch Admins das Leben erleichtern – von der effizienten Teamarbeit im Editor über mehr Performance bis hin zu erhöhter Sicherheit. Kurz gesagt: Das Update lohnt sich. Dennoch sollten Sie wie immer ein paar bewährte Schritte beachten, um den Übergang möglichst reibungslos zu gestalten:
- Backup und Testumgebung: Führen Sie vor dem Aktualisieren ein vollständiges Backup Ihrer Website durch. Ideal ist es, WordPress 6.9 zunächst in einer Staging- oder Testumgebung auszuprobieren. So können Sie in Ruhe prüfen, ob Theme und Plugins kompatibel sind und alles wie erwartet funktioniert, ohne Ihr Live-System zu riskieren.
- Kompatibilität prüfen: Stellen Sie sicher, dass Ihr verwendetes Theme und alle wichtigen Plugins WordPress 6.9 unterstützen. Viele Entwickler veröffentlichen zeitnah Updates – werfen Sie am besten im Vorfeld einen Blick in die Plugin-Beschreibungen oder Change-Logs. Falls einige Erweiterungen schon länger kein Update mehr erhalten haben, seien Sie besonders vorsichtig: Hier könnten Inkompatibilitäten auftreten.
- Geplanter Update-Zeitpunkt: Wählen Sie für das Einspielen des Updates einen Zeitpunkt mit geringem Traffic (z.B. abends oder am Wochenende), um eventuelle Ausfallzeiten zu minimieren. Für unternehmenskritische Websites kann es sinnvoll sein, ein oder zwei Wochen zu warten, bis erste Wartungsversionen (z.B. 6.9.1) erschienen sind, die letzte Fehler beheben. So gehen Sie auf Nummer sicher.
- Expertentipp bei größeren Versionssprüngen: Wenn Sie von einer sehr alten Version (z.B. 6.6 oder älter) auf 6.9 aktualisieren, ziehen Sie im Zweifel einen erfahrenen WordPress-Dienstleister hinzu. Bei solch großen Sprüngen kann ein Profi im Vorfeld potenzielle Probleme erkennen und das Update begleiten, damit alles glatt läuft.
Mit der richtigen Vorbereitung steht Ihrem reibungslosen Upgrade auf WordPress 6.9 nichts im Wege. Viel Erfolg beim Update!
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